Wie der Rucksack in unseren Alltag kam
Wandern und Trekking stehen für erholsame Stunden im Einklang mit der Natur. Das Wandern war genau wie Trekking früher eine häufige Art des Reisens, denn man war tagelang – sogar mit einem Zelt – unterwegs. Heute ist es eher eine Freizeitbeschäftigung und ein Hobby. Ob früher oder heute – ein Gebrauchsgegenstand hat sich allerdings im Laufe der Jahrzehnte bewährt und ist bis heute erhalten geblieben: Der Rucksack.
Heutzutage können Rucksäcke z. B. von Campz in allen möglichen Farben und Modellen erworben werden. Ob als einfacher Jutebeutel, multifunktional für sportliche Aktivitäten oder als elegantes Accessoire für Fashion Fans. Tatsächlich erlebt der Rucksack ein einzigartiges Revival.
Der Rucksack als Begleiter
Schon die Jäger und Sammler hatten sich Tragegestelle gebastelt, die sich sehr dem heutigen Rucksack ähneln. Und auch Ötzi, der Mann aus dem Eis, hatte eine Art Rucksack bzw. Holzgestell auf dem Rücken, der oder das auch heute noch sehr gut erhalten ist. Wahrscheinlich konnte er darin seine wenigen Habseligkeiten transportieren. Somit ist der praktische Nutzen eines Rucksacks eigentlich schon seit Jahrhunderten bekannt.
Auch im Militär kamen die Rucksäcke, so wie wir sie heute kennen, zum Einsatz. Denn ab dem 17. Jahrhundert transportierten die Soldaten ihre notwendige Ausrüstung in einem Tornister, einer Art Rucksack. Darin konnten sie auch all ihre lebensnotwendigen Gegenstände bei sich haben, denn sie hatten ihre Hände frei und waren trotzdem mobil. Der Rucksack der Soldaten bestand aus einem stabilen Rahmen aus Metall oder Holz und wurde mit Fell oder Stoff bespannt. Diese Form eines Militär-Rucksacks wurde bis zum Zweiten Weltkrieg beibehalten und stetig weiterentwickelt.
Der Rucksack in den 70er, 80er und 90er Jahren
Viel später – in den 1970er Jahren – traten die Rucksäcke als Modeaccessoires in Erscheinung. Gianni Versace zeigte erstmals den Rucksack gemeinsam mit dem ersten Parka und Tarnhose auf dem Catwalk. Danach gab es abgenutzte Rucksäcke aus der Bundeswehr mit aufgemaltem Peace-Zeichen grellen Camouflage-Flecken. Als Pazifist wollte Versace seine Einstellung zum Militarismus demonstrieren: Der Rucksack sollte zum Symbol der Freiheit werden und es jedem ermöglichen, die Welt zu bereisen – nur mit einem vollgepackten Rucksack.
Die Individualisierung der Modewelt kam in den 80er Jahren. Da kam das Interesse nach einem persönlichen Look auf, weil man vom Hippietum der 70er Jahre gelangweilt war. Jeder suchte nach einem individuellen Look und daher waren schrille und bunte Rucksäcke extrem wichtig. Allerdings sollte der Rucksack bequem am Körper liegen und man sollte damit auch joggen, wandern oder Fahrrad fahren können. Um dies zu gewährleisten, wurden wetterfeste Materialien verwendet.
Zu einem wichtigen Modeartikel wurde der Rucksack auch in den 90ern. Er war nicht nur das Symbol für die persönliche Einstellung, sondern er leistete einen erheblichen Beitrag zum individuellen persönlichen Mode Look. Vor allem die Schüler auf den Schulhöfen rannten scharenweise mit Eastpak-Rucksäcken herum, die nicht nur an den Anhängern oder Zeichnungen zu erkennen waren, sondern auch, weil sie extrem weit nach unten hingen.
Als der Rucksack out war
Nach den Höhepunkten der vergangenen Jahre bis in die 1990er hinein, erfuhr der Rucksack mit der Jahrtausendwende einen Tiefgang in seiner Beliebtheit. Offensichtlich hatte sich allgemein das modische Verständnis geändert, weshalb auch nicht mehr Bequemlichkeit, Protest oder Funktionalität im Vordergrund standen. Gefragte waren Präsentation, Flexibilität und Schnelllebigkeit.
In den Anfängen des jungen Jahrtausends erschienen die Laptoptaschen die Hauptkonkurrenten des Rucksacks, die ihm erst einmal den Rang abliefen. Laptoptaschen spiegelten ein dynamisches Auftreten, sie wurden in der Optik zu sehr individuellen Outfits angepasst und repräsentierten den geschätzten Laptop.
Der digital vernetzte Lebensstil nahm seitdem immer weiter zu und viele Menschen machten ihr Smartphone zum täglichen Begleiter, der es sogar bis ins Bett schafft oder auf die Toilette schafft. Außerdem ist das Handy mittlerweile zum Prestigeobjekt geworden, das die Besitzer stolz präsentieren.
Kein Wunder also, dass plötzlich sogenannte Bodybags (dreieckige Taschen, die um den Oberkörper geschnallt werden) mit integrierten Handyhalterungen auftauchen. Ein scheinbar unscheinbarer Rucksack auf dem Rücken kann mit dieser offensiven Präsentation nur schwer konkurrieren.
Das Rucksack Comeback
Aber nichtsdestotrotz: Der Rucksack lebt! Und zwar nicht nur wegen seiner Anpassung an die neuen Gegebenheiten (Rucksack inklusive Laptophalterung), sondern auch weil Outdoorbekleidung zum modischen Trend geworden ist.
Zu einem modischen und gelungenen Winter-Outfit gehören kuschelige Over Size-Pullover und lässige Jeans. Auch ein schön warmer Mantel oder eine kuschelige Jacke darf nicht fehlen. So richtig rund wird das Outfit allerdings mit den passenden Accessoires.
Kein Wunder also, dass in diesem Jahr die Rucksäcke einen Platz im Herzen vieler Fashionistas gewonnen haben. Der Riesen-Vorteil eines Rucksacks ist natürlich, dass nicht nur alles Wichtige hineinpasst, sondern dass er es ermöglicht, dass die Hände für Wichtigeres frei bleiben. Und dank einer ausgewogenen Gewichtsverteilung muss sich auch niemand nach einem ausgedehnten Spaziergang um schmerzende Schultern kümmern.
Zu den derzeit trendigsten Rucksäcken für Damen gehören die Mini-Modelle, denn sie sind klein, fein und praktisch. Sie eignen sich insbesondere für einen ausgedehnten Stadtbummel, um ein Portemonnaie, Smartphone oder Lippenstift unterzubringen.
Last but not least: Mode hin und her – lange Wanderungen und Trekkingtouren sind ohne einen Rucksack/ Trekkingrucksack kaum vorstellbar, da er sich hervorragend für das Tragen von Lasten und allen wichtigen Gegenständen eignet. Dies funktioniert problemlos auch für längere Zeit, da die Gewichtsverteilung auf beiden Schultern gleichmäßig ist. Beim Tragen ist es wichtig, dass das Gewicht auf der Hüfte lastet und mit Hilfe der Schulter- und Brustgurte sorgt man für einen angenehmen Sitz.
Rucksack und Sport sind eine nützliche, einzigartige Symbiose – denn im Prinzip ist ein Rucksack überall einsetzbar und kann auch beim Walking, Radfahren, Jogging, beim Skifahren getragen und benutzt werden.